Vorlesen – eine Superkraft
Was macht Lesen mit Kindern und Jugendlichen? Lesen bildet, regt die Fantasie an, bringt Menschen zum Lachen, ruft verschiedene Emotionen hervor, ist Kino im Kopf und eine sinnvolle Freizeitbeschäftigung, bei der man außer einem Buch, keine Technik benötigt. Lesen entwickelt Superkräfte, denn das ist der Slogan des diesjährigen bundesweiten Vorlesewettbewerbs, der unter der Regie der Leseförderung des Börsenvereins des deutschen Buchhandels stattfand. Was gibt es Spannenderes als mit dem Protagonisten auf Tuchfühlung zu gehen und die Superkräfte, die Lesen entwickeln kann, zu spüren. Auf diese Art von Entdeckungsreise begaben sich am vergangenen Montag die besten Vorleser aus den 6. Klassen unterschiedlicher Schulen aus dem Landkreis Sonneberg, als sie in der Sonneberger Stadtbibliothek zum regionalen Vorlesewettbewerb im Rahmen des bundesweiten Vorlesewettbewerbs 2023/24 antraten. Er fand zum 65. Mal unter der Schirmherrschaft des Bundespräsidenten statt und zählt zu den größten bundesweiten Wettbewerben. Dieses Jahr beteiligten sich wieder rund 500.000 Schülerinnen und Schüler aus 6900 Schulen, so auch sieben Schulen aus dem Landkreis Sonneberg. Die Schulsieger Ben Leo Jobst von der Staatlichen Regelschule Bürgerschule Sonneberg (siehe Bild rechts), Arwen Amandine Lindenberg vom Staatlichen Gymnasium „Hermann Pistor“ Sonneberg, Greta-Marie Hopf vom Staatlichen Gymnasium Neuhaus am Rennweg, Paul Luis Jahn von der TGS Nordschule Steinach, Celina Pfeifer von der Regelschule „Cuno-Hoffmeister“ Sonneberg, Fabienne Scheler von der TGS „Joseph Meyer“ Neuhaus-Schierschnitz und Ben-Linus Ulbrich von der Regelschule „Lichtetal“ aus Lichte traten im fairen Wettstreit um die beliebte Vorlesekrone an. Auch dieses Jahr fand der Vorlesewettbwerb wieder in Präsenz statt, sehr zur Freude der Akteure. Den regionalen Wettbewerb organisiert seit vielen Jahren Deutschlehrerin Sibylle Lottes im Auftrag der Stiftung Buchkultur und Leseförderung des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels. Ein großes Dankeschön geht an die begleitenden Deutsch- Fachlehrer/-innen Christiane Friedel, Ines Thümer, Sabrina Jakob, Maximilian Mönch, Steffi Köthe, Desiré Sippach, Silke Jonczyk sowie an alle Eltern und Unterstützer und Nicole Obermeier , der Leiterin der Stadtbibliothek. Der fachkundigen Jury gehörten Elisabeth König von der Stadtbibliothek Sonneberg, Cornelia Brückner vom Kulturamt Sonneberg, Rita Schneider vom Jugendzentrum Erholung, Steffy Schmidt vom Staatlichen Schulamt Südthüringen sowie Deutschlehrer Maximilian Mönch, der kurzerhand für ein ausgefallenes Jurymitglied eingesprungen war, an. Die teilnehmenden Schulsieger lesen, so wie es die Kriterien zum Bundesweiten Vorlesewettbewerb vorgeben, aus ihrem selbst ausgesuchten und demzufolge bekannten Buch sowie aus einem unbekannten Buch. Der Fokus der Jury liegt auf der Lesetechnik (Aussprache, Betonung, Lesetempo und dem flüssigen Lesevortrag, wie die Textstelle interpretierte wurde, sprich inhaltliche und atmosphärische Umsetzung, Wiedergabe der Stimmung des Textes, lebendige Vortragsweise und passende Betonung. Wichtig sind Authenzität und keine aufgesetzte Inszenierung. Beim Fremdtext tritt der Aspekt der Lesetechnik noch stärker in den Fokus, gefolgt von der Interpretation. Wichtig ist auch, dass die Schülerinnen und Schüler Informationen zum Buch frei und sicher, ohne Hilfsmittel, vortragen und dann die vorbereitete Textstelle ausdrucksstark vorlesen.
Die teilnehmenden Sechstklässler hatten spannende Bücher im Gepäck, wie „Ronja Räubertochter“ von Astrid Lindgren, „Der Spurenfinder“ von Marc-Uwe&Johanna Kling, „Woodwalkers“ von Katja Brandis, „Tintenherz“ von Cornelia Funke, „Die Eulen vom Blütenwald“ von Catherine Coe, „Ella in der 2. Klasse“ von Timo Parvela und Max v. d. Grün „Vorstadtkrokodile“. Alle angetretenen Schüler sind ja bereits Schulsieger und so war es für die Jury eine echte Herausforderung. Schließlich konnte Greta-Marie Hopf vom Gymnasium Neuhaus am Rennweg den regionalen Wettbewerb für sich entscheiden und errang die Vorlesekrone. Sie vertritt den Landkreis Sonneberg beim Bezirkswettbewerb, der demnächst stattfinden wird. Neben Organisatorin Sibylle Lottes, die im Auftrag der Stiftung Buchkultur und Leseförderung des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels Buchpreise übergab, gratulierte Landrat Robert Sesselmann persönlich, und hatte Buchgutscheine im Gepäck. Vom Staatlichen Schulamt gab es durch Steffy Schmidt und von der Stadtbibliothek Sonneberg, überreicht durch Elisabeth König, der stellvertretenden Leiterin, ebenfalls Lesefutter. Im Anschluss an die Siegerehrung gab die neue Kreissiegerin eine Lesekostprobe aus dem erhaltenen Schulsiegerbuch. Nun sind die Daumen für die nächste Wettbewerbsstufe gedrückt.
Text: Sibylle Lottes | Fotos: Sibylle Lottes & Michael Volk



Kürzlich verwandelte sich die Sporthalle der Staatlichen Regelschule „Bürgerschule“ in eine Teqballspielstätte. Der Siebtklässler Elias Petzold aus Sonneberg, der an der Bürgerschule lernt, präsentierte diesen noch so jungen Sport vor einem kleinen Publikum und einem Kamerateam des MDR. Vor ca. zwei Jahren wurden Elias und seine Familie während eines Ungarnurlaubs auf das Teqballspielen aufmerksam. Elias war vom ersten Moment an fasziniert, was man alles mit einem Ball machen kann, der über eine spezielle Teqballplatte gespielt wird. Er und sein Vater informierten sich über diese, in Deutschland damals noch eher unbekannte, Sportart. Zum damaligen Zeitpunkt wohnten die Petzolds noch in Nürnberg. Elias begann bereits im Alter von vier Jahren mit dem Fußballspielen und kickte zuletzt in einer Fußballklasse der DFB-Eliteschulen des Fußballs an der Bertolt-Brecht-Schule in Nürnberg. Seine Ballgeschicklichkeit und technischen Fähigkeiten machen ihn zu einem versierten Teqballspieler. Was zunächst als spontane 'Just for Fun'-Laune begann, führte dazu, dass Elias sich neben dem Fußballspielen auch intensiv dem Teqball widmete. Inzwischen gehören regelmäßige Trainingseinheiten fest zum Programm. Nach dem Umzug nach Sonneberg, wo bisher kein Verein eine Teqball-Abteilung anbietet, übernimmt Elias Vater, Rico Petzold, die Rolle des Trainers und Trainingspartners. Aber auch Elias Freund, Lennert Streng aus Judenbach, der mit ihm beim 1.FC Sonneberg 04 bei den C-Junioren in der Kreisoberliga kickt, steht gerne für Trainingseinheiten im Teqball zur Verfügung. Das tägliche Teqballtrainingspensum von Elias beträgt ca. eine Stunde. Außerdem trainiert er zweimal wöchentlich Fußball und ist in der Schulsport AG bei Sportlehrer René Köhler an seiner Schule aktiv. Im August 2023 nahm Elias an der Deutschen Teqballmeisterschaft in Hamburg außer Wertung teil, denn die Meisterschaft war für Spieler ab 16 Jahren ausgeschrieben. Er war dort sehr erfolgreich und belegte mit seinen damals 12 Jahren einen hervorragenden 5. Platz. „Das war ein Riesending“, wie Vater Rico Petzold sagte. Daraufhin kam die Nominierung zur Teilnahme an der Junioreneuropameisterschaft in der Slowakei vom 16.11. – 17.11.2023. Kürzlich nahm er auch an einem Trainingslager in Hannover, welches Elias hochmotiviert absolvierte, teil. Dort traf er auf viele gute deutsche Spieler, die ihn trainierten. Das spornte ihn besonders an. Elias Vater, Rico Petzold, hat dort auch mit Verantwortlichen des Deutschen Teqballverbands gesprochen und ist bemüht, den Teqballsport auch im Sonneberger Raum bekannter zu machen. Im Rahmen einer Initiative des Teqball Verbandes ist geplant, die Platten, die vergleichsweise kostenintensiv sind, auch in Schulen zu implementieren, um die Förderung dieser noch jungen Sportart zu ermöglichen. An der Regelschule Bürgerschule ist außerdem eine Teqball-AG ab 2024 in Planung, um Schülerinnen und Schüler für diese Sportart zu begeistern und um die Bewegung zu fördern. Gern gesehen sind auch Unterstützer und Förderer, denn der Sport ist kostenintensiv, was Ausstattung und Auslagen für Trainingslager, Wettkämpfe etc., anbelangt. In wenigen Tagen vertritt Elias Deutschland bei der Junioren-EM in der Slowakei. Die Daumen sind gedrückt.

